Josef Maria Hubert PRICKARTZ |
Maria Luise PESCH |
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Eltern: |
Eltern: |
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geboren / getauft: * 25.03.1905 in Aachen |
geboren / getauft: * 09.09.1904 in Aachen |
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Wohnort(e) chronologisch bis zur Heirat: (sh. Eltern) |
Wohnort(e) chronologisch bis zur Heirat: Auf Grund von Differenzen mit ihrer Mutter zog Luise noch ledig zu Hause aus. Ihre Arbeitskollegin und Vorgesetzte/Meisterin "Nettchen" (=Catharina) KESSELKAUL besorgte ihr eine Bleibe im Hause ihrer Schwester oo J. LÖHRER. "Tante Nettchen" blieb eine lebenslange Freundin der Familie.
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Beruf(e):
Schreiner Marie-Luise HERWEGH: Fine PRICKARTZ: im 2. Weltkrieg Ober-Gefreiter im Grenadier-Regiment 1073 der 541. Volks-Grenadier-Division |
Beruf(e):
Pelznäherin (Kürschnerin) |
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Tod:
im Dezember 1944 verschollen im Raum Osowiec (Polen); |
Tod:
+ 28.03.1981 in MG-Rheydt |
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Begraben:
??? (Über Hinweise würde sich die Familie sehr freuen!) |
Begraben:
01.04.1981 in MG-Rheydt, Friedhof Preyer Straße |
Heirat standesamtlich:
Ort/Standesamt/Urkunde: Aachen / Aachen I / 612/1931
Datum: 11.07.1931
Trauzeugen:
Heirat kirchlich:
Ort/Kirche/Urkunde: Aachen / St. Adalbert
Datum: 01.08.1931
Trauzeugen:
Kinder dieser Ehe:
Dazu:
Adressbuch Aachen 1931: alphabetisches Straßenverzeichnis: Jakobstraße 18: E[igentümer] Mariannen=Institut Entbindungsanstalt F. Tutscheck, Dr., leitender Arzt |
Wohnorte:
Nach Meinung von Josefine PRICKARTZ handelt es sich auch bei der Adressangabe in der Geburtsurkunde ihres Bruders um die Adresse eines Geburtshauses. Dies kann anhand des Adressbuches von 1931 allerdings nicht nachgewiesen werden. Zu diesem Zeitpunkt wohnten auf der Hahnbrucher Str. 100a zwei Ingenieure.
ab ? bis 14.07.1943: Rochusstraße 16 (2. Stock - Seitenbau, 4 Zimmer, 40 RM Miete)
1943-44: Belgien, Henry Chapelle, Kloster Beloeil
seit vor 31.12.1950: Aachen, Junkerstraße 16 oder 60
Feb. o. März 1956 - 28.03.1981: Aachen, Luisenstraße 28 (3. Etage)
1980 - 28.03.1981 MG-Rheydt, Trierer Straße 16 [als Zweitwohnsitz]
weitere Familiendaten:
Geschichte Aachens in Daten: 1940 - Mai 18. Die ehemal. Kreise Eupen und Malmedy sowie das Gebiet von Moresnet [werden] dem Deutschen Reich eingegliedert. Zollamt Köpfchen wird nach Eupen, später nach Baelen, Zollamt Bildchen nach Heinrichskapelle, Zollabfertigungsstelle A.-Hbf. als Zollamt I nach Herbesthal verlegt. |
Es ist z. Zt. nicht genau bekannt, seit wann Josef PRICKARTZ als Soldat eingezogen worden war. Zur Kinderkommunion seines Sohnes Hans im Jahr 1941 war er jedenfalls schon an der Front.
Luise kam 1943 nach Henry Chapelle zur "Erholung" ins Kloster Beloeil. Als die Zeit der Heimreise gekommen war, schüttete sie den Nonnen (die sie wohl sehr lieb gewonnen hatten) ihr Herz aus, dass sie fürchte, in Aachen durch Bomben die Heimat zu verlieren. Daraufhin ließen die Nonnen sie wissen, dass sie jederzeit im Kloster Aufnahme finden würde.
Tatsächlich erfolgte wenige Tage nach Luises Rückkehr nach Aachen der große Bombenangriff vom 14.07.1943 (sh. Familienblatt HERWEGH oo HAHNRATH), bei dem die Familie tatsächlich wie so viele andere ihre Bleibe und ganzes Hab und Gut verlor. Also zog man nach Henry Chapelle. Erst nach dem Ende des Krieges ging die Familie nach Aachen zurück.
Das letzte Lebenszeichen ihres Vaters erhielt Fine durch einen Feldpostbrief vom 26.08.1944. Er drückte seine Hoffnung aus, dass der "böse Krieg" nun hoffentlich bald zu Ende sei, und er - Josef [er war zu dieser Zeit an vorderster Front eingesetzt] - gesund nach Hause kommen und die Familie sich bald ein neues Heim einrichten könne. Dieser Brief ist ein außerordentlich anrührendes Dokument der durch Josef PRICKARTZ empfundenen eigenen Ohnmacht gegenüber den Schrecken und Zwängen des Krieges.
Bei seinem letzten Heimatbesuch brachte Josef PRICKARTZ Bilder von der Front mit nach Hause, die ihm ein Kamerad schenkte. Genaueres ist nicht bekannt. Nur soviel: Josef PRICKARTZ verabscheute den Krieg; seine Ehefrau sagte: "Es wundert mich nicht, dass er nicht zurückgekommen ist. Er hätte keiner Fliege was zu Leide tun können."
Die Bilder stammen aus einem Fotostudio in Wien.
Briefe von Josef PRICKARTZ an seine Frau sind leider - soweit bekannt - nicht erhalten. Der letzte Brief ging Weihnachten 1944 an seinen Bruder Peter PRICKARTZ, der in Aachen geblieben war. Der Inhalt des Briefes ist nicht bekannt, da Peter PRICKARTZ ihn der Ehefrau Luise vorenthielt. Jahre später hat Hans PRICKARTZ (+1986), der Sohn Josefs, den Brief gesehen. Nach seiner Aussage "stand nichts besonderes darin".
Henry Chapelle war bereits seit dem September 1944 in amerikanischer Hand, so dass keine Feldpost mehr zur Familie von Josef PRICKARTZ durchkommen konnte.
Geschichte Aachens in Daten: 1944 - Sept. 10. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6.6.1944 und dem Zusammenbruch der dt. Macht in Frankreich und Belgien rückt die Front der dt. Grenze nahe. Reichsführer SS Himmler verkündet in A.: "Aachen wird nicht geräumt." (Zwar gelingt Anfang Sept. die Errichtung einer dt. Abwehrfront etwa auf der Linie östlich Antwerpen - Hasselt - Maastricht - Verviers - Luxemburg - Diedenhofen, doch führt ein neuer Durchbruch der 1. US-Armee östlich Lüttichs die Amerikaner am 11.9. nach Eupen und Malmedy, am 12. nach Roetgen, am 14. nach Kornelimünster, Brand und Eilendorf, am 15. nach Monschau). |
DEUTSCHES ROTES KREUZ IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND SUCHDIENST MÜNCHEN 8000 MÜNCHEN 40 INFANTERIESTRASSE 7a G U T A C H T E N über das Schicksal des Verschollenen Josef PRICKARTZ, geb. 25.03.05 Truppenteil: Grenadier-Regiment 1073 der 541. Volks-Grenadier-Devision Vermißt seit Dezember 1944 DRK-Verschollenen-Bildliste BAND CE, Seite 14 Ausgangspunkt für die Nachforschungen waren die dem Suchantrag entnommenen Angaben, die in die Verschollenen-Bildlisten aufgenommen wurden. Damit sind alle erreichbaren Heimkehrer aus Krieg und Gefangenschaft befragt worden, von denen angenommen werden konnte, daß sie mit dem Verschollenen zuletzt zusammengewesen sind. Diese Befragungen fanden sowohl in der Bundesrepublik als auch in Österreich und anderen Nachbarländern statt. Ferner sind von anderen Stellen, die Unterlagen über die Verluste im 2. Weltkrieg besitzen, Informationen eingeholt worden. In erster Linie handelt es sich hierbei um das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf, die Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht in Berlin und die Heimatortskarteien. Über diese individuellen Ermittlungen hinaus wurde die Frage geprüft, ob der Verschollene in Gefangenschaft geraten sein konnte. Dabei wurde die Kampfhandlungen, an denen er zuletzt teilgenommen hat, rekonstruiert. Als Unterlage dienten dem DRK-Suchdienst Angaben über Kameraden, die der gleichen Einheit angehört hatten und zum selben Zeitpunkt und am selben Einsatzort verschollen sind, Heimkehrerberichte, Schilderungen von Kampfhandlungen, Kriegstagebücher sowie Heeres- und Speziallandkarten. Das Ergebnis aller Nachforschungen führte zu dem Schluß, daß JOSEF PRICKARTZ mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den Kämpfen, die im Dezember 1944 im Raum Osowiec, 30 km südlich der ostpreußischen Grenze bei Lyck geführt wurden, gefallen ist. Blatt2 (7184 19) Zur Begründung wird ausgeführt: Ende November 1944 verlief die Verteidigungslinie im Nordabschnitt der Ostfront vom Kurischen Haff bei Russ entlang der Memel, dann in südlicher Richtung ostwärts von Goldap bis zum Narew in den Raum nördlich von Warschau. Zwischen Schirwindt und Goldap befanden sich sowjetische Truppen bereits auf ostpreußischem Boden. Zur Verstärkung der Abwehrkräfte wurden mehrere Divisionen aus Nordpolen abgezogen und in ostpreußischen Grenzgebieten eingesetzt. Zu ihnen gehörte auch die 541. Volks-Grenadier-Division, die aus dem Raum nördlich von Wahrschau zunächst an den Bobr verlegt wurde. Die Stellungen der Division waren weit auseinandergezogen von Osowiec über Grajewo und die Grenzstation Prostken bis Lyck. Diesen etwa 40 Kilometer langen Abschnitt hatte die Division mit einigen Polizeieinheiten zu verteidigen; die 7. Kompanie des Grenadier-Regiments 1073 wurde nach Gehlenburg abgestellt. Im Dezember bereitete sich die Rote Armee auf eine Offensive vor und beschränkte daher ihre Angriffstätigkeit auf vereinzelte Erkundungsvorstöße. Es gelang dem Gegner, durch das unwegsame Wald- und Sumpfgelände mehrmals bis zu den deutschen Gefechtsständen vorzudringen. Im Verlauf harter Kämpfe konnte er allerdings nur geringfügigen Geländegewinn erzielen. In dem unmittelbaren Grenzgebiet zwischen Grajewo und Prostken wurden die deutschen Stellungen häufig von Partisanen überfallen, die auch Teile der Bahnanlagen zerstörten und damit den Nachschub und die Versorgung gefährdeten. Bei einem sowjetischen Angriff auf den Bahnhof von Prostken entstanden erhebliche Verluste. Außerdem war das gesamte Gebiet beiderseits der Grenze den ganzen Dezember über ständigen Angriffen sowjetischer Bombenflugzeuge ausgesetzt. Seit diesen Kämpfen werden viele Soldaten der 541. Volks-Grenadier-Division, darunter auch der Verschollene, vermißt. Für einige von ihnen haben die Nachforschungen ergeben, daß sie gefallen sind. Andere aber haben in dem unübersichtlichen, von Wäldern und Sümpfen durchsetzten Gelände, bei Häuserkämpfen oder Partisanenüberfällen den Tod gefunden, ohne daß es von überlebenden Kameraden bemerkt wurde. Das Feuer sowjetischer Artillerie, Panzer und Flugzeuge erreichte auch Sanitätsfahrzeuge und Verbandsplätze. Es gibt keinen Hinweis dafür, daß der Verschollene in Gefangenschaft geriet. Er wurde auch später in keinem Kriegsgefangenenlager gesehen. Alle Feststellungen zwingen zu der Schlußfolgerung, daß er bei diesen Kämpfen gefallen ist. München, den 26. März 1976 Max Heinrich Direktor |
aus dem "Lexikon der Wehrmacht":
541. Volks-Grenadier-Division 1. Einsatz und Unterstellung:
2. Divisionskommandeure: |
aus: "www.urlaub-polen.de"
Eine uneinnehmbare Festung Die weiten, unzugänglichen Feuchtgebiete boten immer einen natürlichen Schutz gegen angreifende feindliche Armeen. Ihre militärstrategische Bedeutung für das Gebiet wurde gestärkt durch den Bau der mächtigen Festung Osowiec und einer Reihe kleinerer Burgen, die auf Befehl des russischen Zaren im 19. Jahrhundert errichtet worden. Die Festung Osowiec hat sich als uneinnehmbar erwiesen, obwohl sie in beiden Weltkriegen häufig belagert worden war. Sie ist heute nicht nur Anziehungspunkt für Touristen und Geschichtsinteressierte. In ihren dunklen Kasematten finden jährlich hunderter von Fledermäusen ein sicheres Winterquartier. |
Ein Antrag auf Auskunft bzgl. des militärischen Werdegangs und evtl. neue Erkenntnisse über den Verbleib von Josef Maria Hubert PRICKARTZ ist am 03.06.2004 beim WASt (Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht) gestellt worden.
Am 20.11.1953 stellt Luise PRICKARTZ einen Antrag auf Hausratentschädigung nach dem Lastenausgleichsgesetz vom 14. August 1952. Sie hat 2 mal ihren gesamten Hausrat durch die Kriegsereignisse verloren. Beim ersten Mal durch die Bombennacht vom 13./14. Juli 1943; dieser Schaden wurde ihr mit 1.700 RM noch im gleichen Jahr vom Kriegsentschädigungsamt Aachen entschädigt. Für den zweiten Verlust, entstanden in Verbindung mit dem Einmarsch der Amerikaner in 1944/45, erhielt sie 1948 von der Stadt Aachen eine Hausrathilfe in Höhe von 150 DM. Ihr Mann wird als seit dem 26.12.1944 als Soldat vermisst angegeben. Josefine ist zu dieser Zeit als [Tuch]Stöpferin tätig, der Sohn Hans ist noch Schüler. Die Dringlichkeit der beantragten Ausgleichszahlung wird mit dem zu finanzierenden Studium des Sohnes begründet. Außerdem beantragt sie eine Entschädigung für den Verlust der vollständigen Tischlerwerkzeuge ihres vermissten Ehemannes, dessen Todeserklärung bisher weder erfolgt ist noch beantragt wurde.
Am 11.11.1954 bekommt Luise PRICKARTZ Bescheid von der Stadt Aachen, dass ihr eine Entschädigung in Höhe von 720 DM gewährt wird.
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Luise PESCH hat lange auf die Rückkehr ihres Mannes gehofft. Eine neue Partnerschaft kam für sie nie in Frage, da sie immer damit rechnete, darauf hoffte, dass ihr Mann eines Tages heim kehren würde.
Sie starb im Alter von 76 Jahren nach langem schwerem Krebsleiden, das sie mit unglaublicher Geduld ertrug. Zuvor hatte sie bereits viele Jahre durch schwere Augenerkrankungen großes Leid ertragen. Sie war immer für andere da und am Ende ihres Lebens war es ihre größte Sorge, anderen zur Last zu fallen.
Das Familienblatt gehört
Quellen / Literatur:
Bearbeitungsstand vom: 07.03.2005
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